Die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Arbeitsstressoren und dem Krankheitsverhalten von bereits erkrankten Patienten, die unter psychischen und psychosomatischen Erkrankungen leiden, ist ein bislang eher vernachlässigtes Forschungsfeld im Grenzbereich zwischen Klinischer und Arbeits- und Organisationspsychologie. Diese Studie untersucht unter Verwendung des "Instruments zur Stressbezogenen Tätigkeitsanalyse ISTA" die Beziehungen zwischen spezifischen Arbeitsstressoren (Stressoren am Arbeitsplatz, Arbeitsbezogene Ressourcen, Stressoren des sozialen Umfeldes am Arbeitsplatz), den Befindensbeeinträchtigungen und dem sozialmedizinisch relevanten Krankheitsgeschehen (Arbeitsunfähigkeit) im Vorfeld stationärer Verhaltenstherapie. Die Ergebnisse zeigen, dass Stressoren am Arbeitsplatz (z.B. Kooperationsenge, Konzentrationsanforderungen, Zeitdruck) mit einer Verschlechterung und arbeitsbezogene Ressourcen (z.B. Handlungsspielraum, Partizipation, Variabilität) mit einer Verbesserung des Befindens in Zusammenhang stehen. Soziale Stressoren (z.B. mangelnde soziale Unterstützung, Unsicherheit, Verantwortung) korrelieren am höchsten mit relevanten Verhaltens- und Erlebensbereichen. Die Beziehungen zwischen Arbeitsstress und AU-Geschehen sind geringer als erwartet. Die klinisch bedeutsamen Symptombildungen (Angst, Depressivität, psychosomatische Beschwerden) sind als moderierende Variablen im Krankheitsgeschehen zu bewerten.
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