Der Maßregelvollzug – Von der Besserungsanstalt zur modernen Therapielandschaft
Steinböck, Herbert (Hrsg.)
2012, 184 Seiten
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Historische Vorläufer der Maßregelvollzugskliniken waren die Besserungsanstalten. Nachdem sich deren Methoden zur sittlichen Hebung weitgehend in disziplinierendem Zwang und ritueller Religiosität erschöpft hatten, erfuhr der Besserungsanspruch mit der Überantwortung an den Maßregelvollzug zwar eine Klinifizierung des Sittlichen. Er erfüllte damit aber nicht automatisch den humanistischen Anspruch, den das Maßregelrecht mit dem Auftrag der „Besserung“ formuliert. Mit dem Titel „Von der Besserungsanstalt zur modernen Therapielandschaft“ soll darauf hingewiesen werden, dass vorfindliche Strukturen ebenso wie differenzierte Therapieangebote nicht einfach entweder da sind oder eben fehlen, sondern eine mühevolle, konfliktreiche Entwicklung markieren, die im stets brisanten Spannungsfeld zwischen Recht und Psychiatrie immer wieder neu erarbeitet werden muss und sich aus gesellschaftshistorischen, rechtlichen und fachspezifisch-psychiatrischen Quellen speist. Ganz unterschiedliche Beispiele – Behandlungskonzepte, kasuistische Verläufe und offene Fragen im juristisch-psychiatrischen Zwischenraum – versuchen, Momentaufnahmen des im Maßregelvollzug Erreichten wie auch Diskussionsanregung über weiteren Entwicklungsbedarf zu liefern.
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