"Noch vor wenigen Jahren galt, dass die Progression der chronischen Nierenerkrankung (CKD) mehr oder weniger schicksalhaft ist. Mit der Ausnahme von ACE-Hemmern und Angiotensin-Rezeptorantagonisten gab es keine progressionshemmenden Therapiekonzepte mit solider klinischer Datenbasis. Dies hat sich über die letzten Jahre grundlegend geändert.
Landmarkstudien zeigten, dass SGLT2-Hemmer bei CKD-Formen unterschiedlichster Genese einen ausgeprägten progressionshemmenden Effekt haben. Der nichtsteroidale Mineralokortikoidrezeptorblocker Finerenon kam aufgrund der Ergebnisse von FIDELIO-DKD als neue Option zur Progressionshemmung bei diabetischer Nierenerkrankung hinzu. Auch im Hinblick auf adjunktive Therapien wie die Kaliumsenkung und die Bikarbonatsubstitution kamen wichtige neue Studienergebnisse hinzu. So stellt sich nunmehr die Einstellung chronisch nierenkranker (CKD) Patienten auf progressionshemmende Medikamentenkombinationen als wichtige Therapiesäule dar, die nicht nur die Nephrologie, sondern auch andere Disziplinen (Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Kardiologie) betrifft."
Kai Schmidt-Ott (Hrsg.) Progressionshemmung - State-of-the-Art. Nieren- und Hochdruckkrankheiten 3/2024