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Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin, 2023.44:156-171

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Beate Muschalla
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Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin
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07-11-2023
DOI:
10.2440/006-0009

Differentialdiagnostik und Behandlungsgrundsätze bei arbeitsbezogenen Ängsten

Zusammenfassung:

Arbeitsplätze besitzen ihrer Natur nach einige potenziell angstauslösende oder angstverstärkende Charakteristika. Manifestieren sich arbeitsbezogene Ängste, können Absentismus, Langzeitarbeitsunfähigkeit bis hin zur Erwerbsunfähigkeit die Folgen sein. Bei Rehabilitationspatienten findet man in 30–60 Prozent der Fälle arbeitsbezogene Ängste, die die berufliche Wiedereingliederung erschweren. Aber auch bei psychisch gesunden Erwerbstätigen wurde bei fünf Prozent der Beschäftigten eine arbeitsangstbedingte Neigung zur Krankschreibung gefunden. In einer repräsentativen Erwerbsbevölkerungsuntersuchung waren ebenfalls fünf
Prozent von moderaten und zwei Prozent von starken arbeitsphobischen Ängsten betroffen. Es gibt evaluierte Behandlungsansätze für Arbeitsängste, die konkret verhaltens- und situationsbezogen Arbeitsbewältigung erarbeiten und üben. Arbeitsängsten sollte nicht erst in Rehabilitationsbehandlungen, sondern bereits präventiv am Arbeitsplatz Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das Arbeitsangstkonzept bietet Ansatzpunkte für psychische Gefährdungsbeurteilungen (nach ArbSchG), Arbeitsplatzgestaltung und -passungs-Optimierung.

Schlüsselwörter:

Arbeitsplatz, Angst, Arbeitsunfähigkeit, psychische Gefährdungsanalyse

Differential diagnostics and treatment principles for work-related anxieties

Abstract:

Workplaces contain by their very nature different anxiety-provoking characteristics. When workplace-related anxieties manifest, then absenteeism, long-term-sick leave, and even disability pension can be the consequences. In medical-vocational rehabilitation patients about 30–60 percent suffer from workplace-related anxieties which are often a barrier for return to work. Even in mentally healthy employees, five percent said that they were prone to ask for a sick leave certificate due to workplace-related anxieties. Representative surveys in the working population found a rate of two percent of workplace phobic people. Work-related anxieties should not only be addressed in rehabilitation medicine, but much earlier, i.e. in the workplace, before it comes to sick leave absence. The concept of workplace-related anxieties offers ideas which can be useful in mental-health-oriented work analysis, employee-workplace fit, and job design.

Keywords:

workplace, anxiety, sick leave, mental health-oriented work analysis
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