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Forensische Psychiatrie und Psychotherapie, 2024.34:149-162
Über die Unterbringung und Arbeit in der forensischen Psychiatrie: Haben die eine Schraube locker?
Zusammenfassung:
Patienten in der forensischen Psychiatrie haben eine schwere Straftat begangen, für die sie aufgrund ihrer psychiatrischen Probleme nicht oder nur teilweise strafrechtlich verantwortlich sind. Bei ihnen ist also nachweislich sozusagen „eine Schraube locker“. Auch die Menschen, die dort arbeiten, haben nach der öffentlichen Meinung einen Makel: „Man muss verrückt sein, um dort arbeiten zu wollen“. Das Bild ist in der Regel nicht positiv, vor allem, wenn Vorfälle in den Medien auftauchen, bei denen das behandelnde Personal oft als inkompetent abgetan wird. Oder gibt es vor allem Mängel in den Abläufen und der Organisation der forensischen Versorgung? „Das System steht still“, titelte die niederländische Rundfunkanstalt NOS im Dezember 2023 eine ihrer Nachrichtensendungen. Es besteht Personalknappheit, eine hohe Arbeitsbelastung und lange Wartelisten. Außerdem ist es schwierig, die Weiterversorgung so zu organisieren, dass die Kontinuität der Betreuung gewährleistet ist. Wie groß sind diese Probleme wirklich, und sind sie reparabel? Bei der näheren Betrachtung aus drei Perspektiven – Patienten, Fachkräfte und Prozesse – kommt die Autorin zu dem Schluss, dass sich parallele Themen erkennen lassen und eine integrierte Perspektive erforderlich ist, um die Qualität der forensischen Versorgung weiter zu verbessern.
Schlüsselwörter:
About being admitted and working in forensic care. Have a screw loose?
Abstract:
Forensic psychiatric patients have committed a serious crime for which they are not or only partially responsible due to their psychiatric problems. They have therefore demonstrably “a screw loose”. The people who work there also have a stigma in public opinion: “You have to be crazy to want to work there”. The image is generally not positive, especially when incidents appear in the media in which the treating staff are often dismissed as incompetent. Or are there mainly shortcomings in the processes and organization of forensic care? “The system is at a standstill” was the headline of one of the Dutch broadcaster NOS’s news programs in December 2023. There are staff shortages, high workloads, long waiting lists, and it is complicated to organize further care well and ensure continuity of care. How big are these problems really, and can they be fixed? Looking at them more closely from three perspectives – patients, professionals and processes – the author concludes that parallel themes can be identified, and that an integrated perspective is required to further improve the quality of forensic care.
Keywords: