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Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin, 2023.44:141-155
Prozessbasierte Therapie der Sozialen Angststörung
Zusammenfassung:
Die prozessbasierte Therapie stellt eine neue Sichtweise dar, Diagnostik, Therapieplanung und Therapieprozess zu konzipieren (Hofmann & Hayes, 2019). Im Zentrum des Verständnisses von psychischen Störungen steht die Auffassung, dass die „Ursache“ nicht etwa auf latente „Krankheiten“ zurückgeführt wird, sondern diese in dynamischen Netzwerken von psychologischen Prozessen eines Individuums gesehen wird. Durch Selbstbeobachtung in Alltagssituationen können zentrale Prozesse („Knoten“) identifiziert werden, die diese Netzwerke von sich wechselseitig beeinflussenden Störungsprozessen aufrechterhalten. Aus der konkreten Erfassung von Verarbeitungsprozessen, Emotionen, Kognitionen und interpersonalen Verhaltensmustern und motivationalen Schemata im Problemkontext lassen sich individuell relevante Ansatzpunkte für evidenzbasierte Interventionen ableiten, die das maladaptive Muster des Störungs-Netzwerkes verändern und adaptivere Erlebnis- und Verhaltensweisen aufbauen. Dabei sind auch die Interaktionsprozesse berücksichtigt, die zu einer förderlichen therapeutischen Beziehung beitragen. In dem Artikel werden die wichtigsten Störungs- und Behandlungskonzepte zur Sozialen Angststörung in eine prozessbasierte Sichtweise integriert und die praktische Umsetzung veranschaulicht.
Schlüsselwörter:
Process-based therapy of social anxiety disorder
Abstract:
Process-based therapy represents a new way of looking at how to conceptualize diagnosis, treatment planning, and the process of therapy (Hofmann & Hayes, 2019). A key in the understanding of mental disorders is the turning away from the latent illness concept towards the dynamic network theory of psychological processes. Data from highly frequent self-observation in everyday situations are the empirical basis to identify key processes (‘nodes’) that maintain these networks of interacting processes. Cognitive processes, emotions, cognitions, behaviors and motivational schemas related to the specific context of the problem represent individual targets for evidence-based interventions. The primary goal is to change maladaptive patterns of network and enhance more adaptive psychological processes. The process-based approach also takes into account the significant contribution of interaction processes to a beneficial therapeutic relationship. The article integrates the empirical status of research on social anxiety disorder and its treatment within a process-based concept and illustrates its practical implementation.
Keywords: