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rausch – Wiener Zeitschrift für Suchttherapie, 2023,2024.12,13:21-30
Möglichkeiten und Grenzen überredender Kommunikation gegen Suchtverhalten: Eine sozialpsychologische Analyse
Zusammenfassung:
Wenn man eine überredende Kommunikation plant, die Verhalten durch auf Überredung abzielende Argumente beeinflussen sollen, muss man wissen, welche Faktoren Verhalten beeinflussen, welchen Prozesse
zur Überredung führen und schließlich welche Argumente man anführen muss, um Gesundheitsverhalten zu beeinflussen. Dieser Artikel diskutiert drei sozialpsychologische Theorien, die diese Informationen vermitteln: Die Theorie des Geplanten Handelns beschreibt die drei wesentlichen Faktoren, die Verhalten (genauer, die Verhaltensabsicht) beeinflussen. Die Theorie der Elaborationswahrscheinlichkeit geht davon aus, dass Überredung durch zwei unterschiedliche kognitive Verarbeitungsprozesse zustande kommen kann, nämlich eine systematische Verarbeitung der vorgebrachten Argumente versus der oberflächlichen Benutzung von Heuristiken (z. B. Experten haben recht). Sie identifiziert auch die Faktoren, die bestimmen, welcher dieser Prozesse zur kognitiven Verarbeitung einer Gesundheitskommunikation benutzt wird. Schließlich beschreibt das Modell der Gesundheitsüberzeugungen die Struktur einer erfolgreichen Gesundheitskommunikation. Unter Anwendung dieser drei Theorien diskutiert der Artikel abschließend, warum die überredende Kommunikation gegen das Rauchen wesentlich erfolgreicher war als eine Kommunikation, die vor den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums warnt.
Schlüsselwörter:
Abstract:
If one plans a mass communication campaign to change a specific health behaviour, one needs to know about the factors that determine behaviour, the cognitive processes that result in persuasion and the kind of arguments one has to use to persuade people to change their health behaviour. This article reviews three major social psychological theories, which address these issues: The theory of planned behaviour describes the three main determinants of behaviour (or more specifically, of behavioural intentions). The elaboration likelihood model is a dual process theory of persuasion, which assumes that persuasion can be the result of two different cognitive processes: a systematic processing of the arguments contained in a communication or a superficial use of cognitive heuristics (e.g., experts can be believed). The theory also identifies the factors, which determine whether respondents engage in systematic or in heuristic processing. Finally, the Health Belief Model describes the structure of effective health communications. Using these theories, the article analyses health campaigns and points out why campaigns against smoking were typically more successful than campaigns that warned against the consequences of consuming too much alcohol.
Keywords: