Suche Detailansicht DOI
Bestätigung des Status-Codes (nur bei kostenpflichtigem Kauf)
Wirtschaftspsychologie, 2023.25:263-271
Coaching im Betrieblichen Eingliederungsmanagement: Vergleich von Beschäftigten mit und ohne psychische Erkrankungen
Zusammenfassung:
Psychische Erkrankungen verursachen oftmals lange Arbeitsunfähigkeitszeiten und bedürfen im Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM; SGB IX, 2016, § 167) anderer Herangehensweisen als körperliche Erkrankungen. Angesichts unterschiedlichster Beeinträchtigungen psychisch erkrankter Beschäftigter bietet Arbeitscoaching die Möglichkeit, mit individuellen verhaltensbezogenen Interventionen im Rahmen des BEM den Person-Job-Fit zu verbessern. Im Rahmen des BEM eines städtischen Allgemeinkrankenhauses wurden arbeitsbezogene Coachings durchgeführt. Die Verteilung der Coachingthemen wird deskriptiv berichtet, und es werden Besonderheiten in der Durchführung von Coachings von psychisch erkrankten und gesunden Beschäftigten anhand von Fallbeispielen illustriert. Psychisch gesunde Teilnehmende brachten recht unterschiedliche Themen zum Coaching mit, während psychisch kranke Teilnehmende meist Themen der sozialen Interaktion (50%) und Arbeitsbedingungen (29%) schilderten. Teilnehmende ohne psychische Erkrankungen konnten ihre Beschwerden meist konkret und offen kommunizieren, während psychisch kranken Teilnehmenden die Wechselwirkungen zwischen Arbeitsproblemen und ihren psychischen Beschwerden meist unbekannt waren. Coaching kann als ein Baustein im BEM eingesetzt werden. Es sollten psychische Beschwerden und Beeinträchtigungen exploriert und im Coaching-Verlauf aktivierend und verhaltensbezogen berücksichtigt werden.
Schlüsselwörter:
Coaching in occupational integration management: comparison of employees with and without mental disorders
Abstract:
Mental disorders often cause long periods of sick leave and require a different approach in occupational integration management than physical illnesses. In cases of psychosocial work ability impairments, work coaching enables individual behavior-oriented solutions and for optimizing person-job-fit and work reintegration. Within the framework of the occupational integration management of a hospital, work-related coaching was offered. The distribution of coaching topics is reported descriptively and coachings for employees with and without mental disorders are illustrated with case studies. Physically ill participants reported a large spectrum of topics, whereas participants with (additional) mental disorders mostly described topics of social interaction (50%) and working conditions (29%). Participants without mental disorders were mostly able to communicate their complaints concretely and openly, whereas mentally ill participants were often unaware of the interaction between work problems and mental and behavioral problems. Coaching can be used within occupational integration management in order to create concrete solutions on a behavior level. Mental and behavioral complaints should be explored and considered in the coaching and reintegration process.
Keywords: