Titel von Schmerzbewältigungsprogrammen und Ratgebern zum Thema Schmerz wie „Nie mehr Schmerzen“, „Chronische Schmerzen sind heilbar“ suggerieren, dass Schmer¬zen prinzipiell kontrollierbar sind. Eine solche Vorstellung kann mitunter falsche Hoffnungen wecken und Menschen in Verzweiflung stürzen, wenn sich ein Schmerz trotz verschiedenster Behandlungen und persönlicher Anstrengungen nur geringfügig lindern lässt. Im vorliegenden Buch wird ein Konzept psychologischer Begleitung von Schmerzpatienten entwickelt, in dem die Frage „Wie können Schmerzen kontrolliert und bewältigt werden?“ durch die Frage ersetzt wird: „Wie kann dieser individuelle Mensch in seiner ganz konkreten Situation lernen, mit seinem Schmerz zu leben?“ Um Betroffene bei diesem Lernprozess zu unterstützen, sind Erkenntnisse der Neurowissenschaften über neurobiologische Steuerungsmechanismen ebenso zu berücksichtigen wie die Bedingungen, denen Menschen im Falle chronischer Schmerzen ausgesetzt sind – Bedingungen, die sie nur zum Teil beeinflussen können. Eine differenzierte Sicht menschlicher Kontrollmöglichkeiten entlastet den Patienten ebenso wie seinen Therapeuten vom Druck überhöhter Erwartungen, baut belastenden Enttäuschungen vor und fördert eine vertrauensvolle Beziehung zwischen beiden bei ihrer gemeinsamen Suche nach Möglichkeiten, wie der Herausforderung durch den Schmerz begegnet werden kann. Therapeutische Grundhaltungen und Interventionen werden entwickelt. Beispiele aus der Praxis veranschaulichen Indikation, Durchführung und mögliche Auswirkungen. Das Konzept wird sowohl von der Therapeuten- als auch von der Patientenperspektive bestimmt, da die Autorin seit vielen Jahren selbst von chronischen Schmerzen betroffen ist.
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