Durch Emotion und Distanz zum Selbst Eine Praxis in der Psychotherapie
Ganseforth, Elisabeth
2019, 157 Seiten
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Menschliche Beziehungen sind von Kräfteverhältnissen bestimmt, die die Beteiligten versuchen,für sich günstig zu gestalten. Bei dem Bemühen des Ausgleichs kann es zu Strukturen von Herrschaft, Macht und Widerstand kommen.
Auch die psychotherapeutische Beziehung zwischen Therapeut_in und Patient_in mit ihren unterschiedlichen Motivationen, Selbstverhältnissen und dem Wissensgefälle ist anfällig für Herrschaftshandeln und Machtmissbrauch.
Aber nicht nur intersubjektiv, sondern auch intrasubjektiv, im Verhältnis eines Menschen zu sich selbst, zeigen sich Herrschafts- und Widerstandsstrukturen, die sich als psychische Störungen äußern können. Der Organismus des Menschen versucht auch auf neuronaler Ebene, stets ein Gleichgewicht zu finden, das ein möglichst gutes Überleben gewährleistet. Dieses Ziel ist in der Kindheit anders zu erreichen als im Leben des Erwachsenen. Da aber der erwachsene Mensch von den neuronal fest gebahnten Lösungsmöglichkeiten seiner Kindheit bestimmt ist, kann es zu erheblichen inneren Ungleichgewichten kommen, die er durch herrschaftlichen Umgang mit sich selbst versucht auszubalancieren.
Die in diesem Buch für Theorie und Praxis der Psychotherapie entwickelten Modelle können herrschaftlichem Handeln entgegenwirken. Das Selbstmodell besteht aus emotional erfahrbaren Komponenten, die die Autorin das unversehrte Selbst und das schützende Selbst nennt.
Diese Selbstanteile kann der Mensch aus neutraler Position mit Distanz betrachten. Dies stellt die dritte Komponente, das beobachtende Selbst, dar. In einer solchen räumlichen, dynamischenSelbstkonzeption wird Herrschaft erschwert. Dieses Selbstkonzept führt weiter zu einem Beziehungsmodell, in dem sowohl Grenzen zwischen den Beteiligten deutlich werden als auch zirkuläres Denken und Perspektivwechsel möglich sind. Die dargestellten Modelle schärfen einerseits die Aufmerksamkeit für Herrschaft und Macht und bieten andererseits Denkansätze, diesen Versuchungen auszuweichen und freiheitlich, selbstverantwortlich zu handeln.
"Die Psychotherapie ist anfällig für Machtmissbrauch. Zu unterschiedlich sind meist die Ausgangspositionen: Fachwissen und Unkenntnis, gesund und krank – das sind Gegensätze, die in diesem Kontext deutlich werden und zum Nachteil des Patienten geraten können. Die Psychotherapeutin Dr. Elisabeth Ganseforth aus Wiefelstede hat dazu ein neues Buch verfasst. Der Titel: „Durch Emotion und Distanz zum Selbst – eine Praxis in der Psychotherapie“. Darin zeigt sie Wege auf, wie Machtmissbrauch in der Therapie verhindert werden kann."
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