Martha Muchow (1892-1933) untersuchte in der Lebenswelt der Großstadt frühkindliche Sozial-, Denk- und Bewusstseinsentwicklungen. Die qualitativen Studien gelten bis heute als wegweisende, inspirierende Klassiker der Kindheitswissenschaften. Der Film zeichnet den Forschungskontext von Martha Muchow eindrucksvoll nach. Filmaufnahmen in Hamburg-Barmbek, historische Film-Szenen spielender Kinder sowie eingesprochene Originalzitate der Studie stehen im Mittelpunkt. Heutige Kindheitsforschende erläutern in Interviews die Weiterentwicklung ihrer Wissenschaft. Gleichzeitig gerät der Blick auf die NS-Machtergreifung, in deren Folge Martha Muchow und ihr Mentor William Stern aus ihren Ämtern im psychologischen Institut der Universität Hamburg verdrängt wurden. Der Film wird nach der Premierenveranstaltung im Hamburger Kino Abaton immer wieder in weiteren Kinos und auf Fachkongressen gezeigt. Die jetzt vorliegende DVD enthält zusätzlich zum Film vertiefende und ergänzende Materialien.
Prof. Dr. Günter
Mey
Professor für Entwicklungspsychologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal; zudem Leitung des Institut für Qualitative Forschung/Internationale Akademie Berlin und Privatdozent an der Universität Bayreuth/Kulturwissenschaftliche Falkulät.
Arbeitsschwerpunkte: Qualitative Forschung, Performative Sozialwissenschaft, Kindheits- und Jugendkulturforschung sowie Transgenerationalität.
Forschungspreis 2015 der Hochschule Magdeburg-Stendal für seine Arbeiten zu "Lebensweltliche Perspektiven zu Kindheit und Jugend: Beiträge zur qualitativen Forschung und performativen Sozialwissenschaft"
Publikationen u.a. "The Life Space of the Urban Child. Perspectives on Matha Muchow's Classic Study" (2015; gemeinsam mit Hartmut Günther) ; "Von Generation zu Generation" (2015), "Gesellschaftsverständnis. Entwicklungspsychologische Perspektiven" (2014; gemeinsam mit Carlos Kölbl); "Jugend/Kulturen" (2011); "Qualitative Forschung: Analysen und Diskussionen" (2014; gemeinsam mit Katja Mruck); "Grounded Theory Reader" (2011; gemeinsam mit Katja Mruck), Handbuch Qualitative Forschung in der Psychologie" (2010; gemeinsam mit Katja Mruck), "Handbuch Qualitative Entwicklungspsychologie" (2005); filmische Arbeiten zu Jugendkulturen ("Meller 88" Videodokumentarfilm, gemeinsam mit Rainer Bellenbaum, 1987; "Hyde Park" Videodokumentarfilm, gemeinsam mit Günter Wallbrecht 1988); Ausstellungen ("Angst(frei)" 2011; "Skulpturale Collagen" zu "Heimat" 2014; beide in Kooperation mit dem Theater der Altmark; "Jung & Alt. Perspektiven im städtischen Raum", 2001)
Kontakt: Hochschule Magdeburg-Stendal, Angewandte Humanwissenschaften, Osterburger Str. 25, D-35976 Hansestadt Stendal; E-Mail: guenter.mey@hs-magdeburg.de / weitere Informationen: Website Hochschule Magdeburg-Stendal
Günter
Wallbrecht
Filmautor, Kameramann und Produzent von Dokumentationen und Reportagen im In- und Ausland u.a. für Arte, WDR, NDR, 3sat und ZDF; Dozent an der Akademie für Publizistik Hamburg. Studium (M.A.) der Kultur- und Literaturwissenschaften an der Universität Bremen.
Arbeitsschwerpunkte: Gesellschaft, Geschichte, Kultur und Musik.
Diverse Preise und Auszeichungen, u.a. Journalistenpreis des Deutschten Kulturrates und Schallplattenpreise für DVD-Filme.
Kontakt: g.wallbrecht@ww-media.eu / weitere Informationen: Website www.ww-media
Das sagen die anderen:
"Auf den Spuren von Martha Muchow“ ist eine Filmproduktion, die mit erkennbarer Begeisterung für die Sache gestaltet wurde. Die Darstellung ist ausgewogen, eröffnet neue Aspekte der klassischen Lebensraumstudie von Muchow; in jedem Fall ist sie sehenswert und für Lehrzwecke in Erziehungs-, Sozial- und Geschichtswissenschaften geeignet." (Helmut E. Lück; Rezension socialnet, 3.8.2016)
"Auf je eigene Weise handelt es sich bei Film [Auf den Spuren von Martha Muchow] und Herausgeberband [The Life Space of the Urban Child. Perspectives on Martha Muchow's Classic Study] um gelungene Würdigungen der Barmbeker Studie und ihrer Autorin. Der Film lässt die schriftlichen Darstellungen äußerst lebendig und anschaulich werden und regt dazu an, sich näher mit dem Werk von Martha Muchow zu befassen – und eignet sich hervorragend für die Lehre in der (Entwicklungs-)Psychologie, Erziehungswissenschaft und Kindheitssoziologie." (Manfred Liebel, DISKURS Kindheits- und Jugendforschung 4/2016, S.517)
"Der vorliegende Film arbeitet mit sämtlich bekannten Inszenierungsformen, die dem dokumentarischen Film heutzutage zur Verfügung stehen [...]. Diese unterschiedlichen Bild- und Tonmaterialien werden so am Leben und Werk Martha Muchows ausgerichtet und zusammengeschnitten, dass die unterschiedlichen Materialien scheinbar wechselseitig miteinander 'ins Gespräch' kommen. [...] Der Film ist informativ und beleuchtet sämtliche Aspekte des Lebens und Werks einer bedeutenden, durch die Umstände der Zeit jedoch tragisch in Vergessenheit geratenen Kindheitsforscherin." (Carsten Heinze, Zeitschrift für Qualitative Forschung, 18(1), S.162, 164)
"Günter Mey und Günter Wallbrecht ist gelungen, interessante Einblicke in die Forschungsmethoden Martha Muchows zu geben und die Lebensraumstudie auch für Studierende zugänglich zu machen. Der Wechsel zwischen historischen und gegenwärtigen Fragen der Kindheitsforschung, aber auch die Darstellung und Diskussion empirischer Forschungsmethoden regt dazu an, sich intensiv mit dem Leben und Werk Martha Muchows […] zu beschäftigen. Gleichzeitig ermutigt der Film, sich selbst mit eigenen Forschungsfragen in die Welt des Kindes zu begeben und zu dem Versuch weitere Fragen über empirische Forschungsmethoden zu beantworten: Ein gelungener und sehenswerter Film, der in jedes sozial- und kindheitspädagogische Studium gehört." (Diana Franke-Meyer, Zeitschrift für Sozialpädagogik 2/2018, S. 210)
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