Im Zuge einer architekturpsychologischen Betrachtung wird in dem vorliegenden Buch die wechselseitige Beeinflussung der Nutzer und der räumlich-materiellen Umwelt von Kindertagesstätten untersucht. Zu den Nutzern zählen die Null- bis Dreijährigen in der Kinderkrippe, die bis Sechsjährigen im Kindergarten und die bis Vierzehnjährigen im Kinderhort sowie ihre Eltern als auch ihre Erzieherinnen und Erzieher. Besondere Anforderungen an Schlaf- und Ruheräume, Hygiene- und Essensraum gelten für die Kindertagesstätten, bei denen die Unterbringung der Kinder bis in den Abend reicht. Es wird gezeigt, dass eine stärker am Nutzer orientierte Architektur sowohl die Umsetzung der Vorstellungen und Ziele des pädagogischen Konzepts der Einrichtung als auch die sozio-emotionale, kognitive und motorische Entwicklung sowie das Wohlbefinden der Kinder positiv beeinflusst. Diese Nutzerorientierung schließt die elementaren Bedürfnisse des Vorschulkindes nach Sicherheit und Geborgenheit, Kontakt zu anderen Kindern, Ruhe und Rückzug, Selbstständigkeit, Bewegung sowie Spiel und Aneignung der Umwelt ein, die durch eine adäquate Raumgestaltung zu befriedigen sind. Der zu gestaltende Raum entfaltet seinen Einfluss über die einzelnen raumbildenden Elemente. Während der kindliche Maßstab hierbei die Selbstständigkeit der Kinder unterstützt, entstehen durch die Farbgebung und Lichtverhältnisse unterschiedliche Stimmungen, die den verschiedenen Bedürfnissen der Nutzer gerecht werden können. Da sich akustisch ungünstige Raumbedingungen negativ auf den Nutzer und sein Befinden auswirken, gilt es, die Akustik der Räume von Kindertagesstätten sowohl durch bau- als auch raumakustische Maßnahmen zu optimieren. Auch das Raumklima ist für das Wohlbefinden der Nutzer der Tageseinrichtung von großer Bedeutung. Seine Qualität kann nicht nur auf natürliche, sondern auch auf technische Weise beeinflusst werden. Die Einrichtung der Kinderräume spricht durch die verwendeten Materialien die Nutzer ganzheitlich an, während die Ausstattung und Möbel durch ihre Ausführungen und Flexibilität sowohl den Bedürfnissen der Erwachsenen als auch der Kinder gerecht werden sollten. Bei der Gestaltung des Außenbereichs gilt es, durch natürliche Gestaltungselemente den Kindern möglichst naturnahe Erfahrungs- und Erlebnisräume zu bieten, die im Einklang mit den integrierten Spielgeräten für motorische, kognitive, soziale und ästhetische Anreize und Wohlbefinden sorgen.
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