Von der anfänglich rein symptomatischen Therapie entwickelte sich die Medizin im Laufe der Geschichte zunehmend in Richtung der kausalen Behandlung von Erkrankungen. Die Möglichkeit des Organersatzes ist das Ergebnis der ständigen Forschung und Weiterentwicklung auf dem Gebiet der Chirurgie, Intensivmedizin, Immunologie und Pharmakologie und bietet für den Patienten völlig neue Perspektiven. Die derzeitigen Anstrengungen gelten der Optimierung der Organtransplantation, das heißt, der Verbesserung der Transplantatfunktion. Großen Einfluss auf die postoperative Organfunktion haben vor allem die Schäden, die während der Reperfusionsphase entstehen. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass das vasoaktive Peptid Endothelin eine zentrale Rolle in den schädigenden Abläufen nach der Reperfusion spielt. Mikrozirkulationsstörungen mit Konstriktion der Sinusoide und erhöhten Leukozyten-Endothelzell-Interaktionen und eine verminderte Sauerstoffversorgung sind dafür ein deutlicher Ausdruck. Ziel dieser Studie war es, die Mikrozirkulation der Leber durch Blockade der Endothelinrezeptoren während der Ischämie und Reperfusion zu verbessern. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass mit der medikamentösen Endothelin-Rezeptor-Blockade ein Eingriff in die Vasoregulation der Mikrozirkulation (Sinusoide und postsinusoidale Venolen) möglich ist. Dabei erweist sich die Wiederherstellung bzw. Aufrechterhaltung der physiologischen Gefäßdurchmesser als wichtige Voraussetzung für den Erhalt der Integrität der Mikrozirkulation. Die Korrelation mit den Leberenzymwerten zeigte, dass die Protektion der Mikrozirkulation zu einer Verringerung des Parenchymschadens führt. Die medikamentöse Therapie mit Endothelin-Rezeptor-Antagonisten stellt zur Minimierung des Ischämie/Reperfusionsschadens mittlerweile in Forschung und Klinik ein vielversprechendes, lohnendes Ziel dar.
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