Experimentelle Untersuchungen zur Entstehung einer Transplantatpankreatitis nach Pankreastransplantation am Schwein
Timmermann, W.
1995, 124 Seiten
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Erstmals wurde ausführlich in einem Experimentalmodell am Schwein die Entstehung einer initialen Transplantatpankreatitis nach pankreaticoduodenaler Transplantation morphologisch beschrieben, und ihre pathophysiologischen Folgen wurden aufgezeigt. Morphologisch entspricht die Transplantatpankreatitis einer schweren akuten lipolytisch proteolytischen Pankreatitis. Im Experiment wurden morphologisch drei Phasen ihrer Entstehung beobachtet. Nach Organentnahme im Spendertier finden sich an den Organen Ödeme sowie in den exokrinen Zellen pathologische Veränderungen wie Autophagozyten und Vakuolisierungen. Nach ischämischer Lagerung der Transplantate zeigen sich kleine autolytische Bereiche im exokrinen Gewebe. Nach 4 stündiger Beobachtungszeit im Empfängertier finden sich an den Organen makroskopische Ödeme und Kalkspritzernekrosen, mikroskopisch lipolytische und proteolytische Nekroseherde als charakteristische Befunde einer Pankreatitis. Die Entwicklung und Ausprägung der Pankreatitis waren unabhängig von der für die Konservierung verwendeten Perfusionslösung (UW Lösung, HTK Lösung und Eurocollins). Nach Verlängerung der Ischämiezeit auf 17 21 Stunden (EC Perfusion) zeigte sich eine Zunahme der Autolyse am Ende der Lagerungszeit sowie nach Implantation eine hämorrhagische Pankreatitis. Eine Erhöhung des Enzyms Lipase im Serum wurde bereits am Ende der Entnahmeoperation im Spendertier beobachtet, nach Implantation der Transplantate im Empfänger kommt es zu einer massiven Freisetzung der Enzyme Lipase und Amylase aus der Transplantatvene. Im Laufe des Transplantationsvorganges kommt es zu einer Summation von Schädigungen, die im pathomorphologischen Bild der Pankreatitis enden. Das Auftreten einer Transplanatatpankreatitis nach pankreaticoduodenaler Transplantation ist auch klinisch zu beobachten. Ein Teil der sog. chirurgisch technischen Probleme nach Pankreastransplantation, die häufig Reoperationen erfordern oder u.U. zum Transplantatverlust führen, können auf eine initiale Transplantatpankreatitis zurückgeführt werden. Wichtig für Ansätze zur Reduktion der Pankreatitis ist die Tatsache, daß bereits nach Präparation und Perfusion der Transplantate morphologische Schäden zu beobachten sind. Als Modifikationsmöglichkeit des Transplantationsverfahrens bietet sich an, durch geeignete Techniken das chirurgische Entnahmetrauma zu reduzieren und die Perfusionsmodalitäten zu ändern. Dies wäre durch eine Reduktion von Perfusionsdruck und Perfusionsdauer zur Ödemverminderung sowie eine Anhebung des pH in den Konservierungslösungen in den alkalischen Bereich zur sicheren Vermeidung von Proenzymaktivierung im Pankreas möglich. Die Pankreastransplantation im Schwein scheint für solche Versuche ein geeignetes und klinisch relevantes Modell zu sein.
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