Hypertext ist elektronischer Text, der aus einer Menge von Informationsknoten besteht, welche über Verweise auf nicht-lineare Weise miteinander verknüpft sind. Hinsichtlich des Wissenserwerbs wird er meist als traditionellen Texten überlegen angesehen. Begründet wird diese Überlegenheit mit der Hypothese der kognitiven Plausibilität, die besagt, daß Wissen im Gedächtnis vernetzt repräsentiert ist und in Hypertexten seine externe Entsprechung findet. Der lernerleichternde Effekt von Hypertext besteht demnach darin, daß Wissen direkt vernetzt aufgenommen werden kann, während ein traditioneller Text zuerst delinearisiert werden muß, um eine dem Inhalt angemessene vernetzte Repräsentation zu erhalten. Die Arbeit setzt sich kritisch mit dem Hypertext-Konzept auseinander. Nach einer Definition von Hypertext, der Beschreibung seiner Komponenten und der beim Lesen auftretenden Probleme werden die für das Lernen relevanten Eigenschaften von Texten und Hypertexten herausgearbeitet und gegenübergestellt. Vor dem Hintergrund kognitionspsychologischer Überlegungen wird argumentiert, daß sich Hypertext entgegen der Hypothese der kognitiven Plausibilität bei niedrigem Vorwissen ungünstig auf das Textverstehen auswirkt. Mit zunehmendem Vorwissen sollten die Unterschiede zwischen Text und Hypertext immer geringer werden. Die Ergebnisse zweier Experimente, in denen Hypertext mit linearem Text verglichen wurde, unterstützen diese Hypothese.
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