Die interdisziplinäre wissenschaftliche Untersuchung hatte nicht das Ziel, den zahlreichen kritischen Publikationen über den neuen Psycho-Markt (insbesondere die Scientology-Organisation) und über deren wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Interessen eine weitere hinzuzufügen. Der Auftraggeber, der Freistaat Bayern, hat vielmehr akzeptiert, daß das Erkenntnisziel – dem wissenschaftlichen Selbstverständnis der beteiligten Psychologen, Psychiater und Juristen entsprechend – nur eine objektive Untersuchung der von dieser Organisation eingesetzten unkonventionellen Psycho- und Sozialtechniken sowie deren Risiken und Nutzen sein konnte. Die Autoren legten in allen Phasen ihrer Arbeit größten Wert darauf, daß ihre wissenschaftliche Unabhängigkeit und Objektivität gewahrt bliebe. Dies war angesichts der emotional aufgeladenen Diskussion das wichtigste Prinzip der Untersuchung.
Im Mittelpunkt stand der Vergleich der Scientology-Organisation mit anderen Einrichtungen, die ebenfalls Verhaltensänderungen durch Psycho- und Sozialtechniken anstreben: die Landmark-Organisation als kommerzieller Anbieter für Lebenshilfetechniken und zwei Einrichtungen der Therapie von Drogenabhängigen als Kontrollgruppe aus dem Bereich konventioneller therapeutischer Verfahren.