"Die Präzisionsmedizin nutzt Omics-Technologien und maschinelles Lernen, um Patienten anhand klinischer und molekularer Marker zu stratifizieren und so personalisierte Therapien zu ermöglichen. KI-gestützte Modelle können komplexe Datensätze analysieren, um individuelle ´Kippunkte´ der Immunregulation zu identifizieren und gezielte Interventionen zu unterstützen. Die Umsetzung dieser Ansätze in die klinische Praxis steht jedoch vor Herausforderungen. Omicsbasierte Technologien sind ressourcenintensiv und erfordern Vereinfachungen, um sie in den klinischen Alltag zu integrieren. Darüber hinaus bedarf die Implementierung internationaler Zusammenarbeit und einer Anpassung der medizinischen Infrastruktur, um neue Erkenntnisse in standardisierte Behandlungsprotokolle zu überführen.
Der Artikel zeigt, dass KI-gestützte Präzisionsmedizin das Potenzial besitzt, die Sepsistherapie grundsätzlich zu revolutionieren. Die Verknüpfung klinischer Phänotypen mit molekularen Endotypen könnte individualisierte Behandlungsstrategien ermöglichen, die nicht nur Überlebensraten steigern, sondern auch langfristige Folgeschäden minimieren."
Sepsis ist eine Fehlregulation der Immunantwort auf eine Infektion. Bisher sterben jährlich etwa 11 Millionen PatientInnen weltweit an Sepsis; trotz medizinischer Fortschritte endet Sepsis bisher für 30 bis 50% der Betroffenen tödlich.
Jahrbuch Intensivmedizin 2025
Zacharowski, Kai (Hrsg.)
Pabst, 258 Seiten, Hardcover