Dr. Mariam Abu-Tair bezieht sich auf die KDIGO-Guidelines, die die kontinuierlichen und die intermittierenden Nierenersatzverfahren grundsätzlich als gleichwertig beurteilen. Allerdings "sollte bei hämodynamisch instabilen Patienten das kontinuierliche Verfahren dem intermittierenden vorgezogen werden. Auch bei Patienten mit akuten Hirnverletzungen oder erhöhtem intrakraniellen Druck bzw. Hirnödem ist das kontinuierliche Verfahren zu präferieren. Die intermittierende Dialyse wird vorzugsweise bei hämodynamisch stabilen Patienten genutzt. Sie ist Therapie der Wahl, wenn eine schwere Azidose, eine Elektrolytstörung (Kalium/Calcium) oder Toxine (Lithium, Metformin oder andere dialysable Substanzen) rasch ausgeglichen bzw. entfernt werden müssen."
"Die Peritonealdialyse sollte in den Zentren, in denen eine entsprechende Expertise vorliegt, als alternatives Verfahren einbezogen werden. Abhängig von der Notwendigkeit der Volumensteuerung, der auszugleichenden Elektrolyt- und Säure-Basenhaushalts-Störungen sowie der Urämie ist eine Entscheidungsfindung pro Peritonealdialyse sicherlich leichter. Durchaus und gerade bei Erkrankungen wie dem hepatorenalen Syndrom oder aber einer schweren Herzinsuffizienz ist die Peritonealdialyse durch die herzkreislaufschonende Behandlung von Vorteil. Die Coronaepidemie hat auch gezeigt, dass bei Patienten mit Bauchlage und ARDS die Peritonealdialyse zu einer Verbesserung der Beatmungssituation beigetragen hat..."