"Der Zeitpunkt der Zugangsplanung richtet sich nach der renalen Progression und der gewählten Modalität. Bei HD-Zugängen sollte die Anlage eines AV-Zuganges ab einer GFR von 15-20 ml/min erwogen werden. Bei AV-Grafts (AVG) kann der Zeitpunkt etwas später angesetzt werden. Der PD-Katheter sollte optimalerweise mindestens 14 Tage vor Dialysestart angelegt werden."
"Die Verschreibung der initialen Dialysebehandlungen ist individuell. Insbesondere die ersten zwei bis drei Behandlungen sollten besonders umsichtig verschrieben werden, um insbesondere die Gefahr eines dialyseinduzierten Dysequilibrium-Syndroms (DDS) zu verhindern. Die Ursache des DDS liegt in der schnellen Reduktion des Harnstoffs durch HD im Blutkompartment verglichen zur intrazellulären Harnstoffkonzentration, die durch Dialyse nicht schnell abfällt. Dies führt zu einem osmotischen Gradienten, der ein Hirnödem auslösen kann mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Hypertonie, Vigilanzstörungen, Krampfanfällen und Bradykardie ..."
Um die nützliche Nieren-Restfunktion für einige Zeit zu erhalten, diskutiert Aregger ein stufenweises Vorgehen (inkrementelle Dialyse) - d.h. zunächst wöchentlich zwei statt drei HD-Behandlungen bzw. reduzierte PD und anschließend Steigerung je nach Bedarf.
Akademie Niere (Hrsg.) Lehrbuch für Nieren- und Hochdruckkrankheiten 2024.
Pabst, 810 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-95853-904-4. eBook ISBN 978-3-95853-905-1