Dr. Felix Patricius Hans (Freiburg) berichtet über "Reanimationsmaßnahmen während Helikopter-Windenrettung - Erfolgskriterien und Verbesserungspotenziale". Aktuell sind in Deutschland nur zwölf zivile Helikopter mit einer Rettungswinde ausgestattet. Die Winde ermöglicht es, Einsatzteams (in unwegsamem Gelände) zum Patienten herunter zu lassen und ihn in den Helikopter zu ziehen. "Für die Notärzt/in bestehen im Kontext von Windeneinsätzen spezielle Herausforderungen, die über die Anforderungen an notfallmedizinisches Wissen und praktische Fähigkeiten weit hinausgehen." U.U. kann es notwendig sein, dass die Ärztin/der Arzt allein handeln muss. Ein spezielles Training ist erforderlich, "um auch seltene einsatztaktische Kombinationen, wie die Intubation und Beatmung von luftverladenen Patienten oder den Transport unter Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR) zu beherrschen."
Peter Bradl beschreibt in seinem Beitrag über Telemedizin zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten - und die noch immer zurückhaltende Nutzung. Er plädiert z.B. für die fallweise Zuschaltung eines Telenotarztes zum Rettungsdiensteinsatz; im Rahmen der Zulässigkeit kann das Rettungsdienstpersonal bei dringendem Bedarf Dank seiner Anweisungen zeitnah weitere Maßnahmen ergreifen. Bradl beschreibt eindrucksvoll Szenarien der Notfall- und Katastrophenmedizin, in denen eine gut ausgebaute, flächendeckende telemedizinische Infrastruktur Leben retten würde. Dies ist einerseits eine Kostenfrage. Anderseits werden "in Deutschland häufig nicht zwingend sachgerechte Bedenken zum Datenschutz resp. dessen Verletzung vorgebracht, die eine Nutzung von Telemedizin im Alltag erschweren... Das deutsche Gesundheitssystem könnte durch den koordinierten, abgestimmten Einsatz telemedizinischer Leistungen besser werden ..."
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