- Weit verbreitete Indikationen für die Peritonealdialyse in der Intensivmedizin bestehen bei Kindern unter einem Jahr oder bei Kindern, die ein akutes Nierenversagen nach Operation einer angeborenen Herzerkrankung entwickeln.
- Die intermittierende Hämodialyse wird v.a. bei kreislaufstabilen Kindern verwendet, z.B. zur schnellen Elimination bei einer Intoxikation mit dialysierbaren Substanzen oder bei einer akuten Volumenüberladung mit Lungenödem.
- Kontinuierliche Nierenersatzverfahren haben die größte technische Komplexität und bieten sich in der Therapie von hämodynamisch instabilen, Vasopressor-pflichtigen Kindern an, da ein langsamer, gut steuerbarer Volumenentzug möglich ist.
In ihrem Beitrag begründen die AutorInnen die Differentialindikationen detailliert. Die sorgfältige Abwägung bleibt umso wichtiger als die Sterblichkeit der Kinder mit Nierenversagen in der Intensivmedizin nach wie vor außerordentlich hoch ist: Nur 50 bis 70 Prozent überleben, bei Säuglingen liegen die Chancen noch weit darunter.
Christine Schumacher, Christina Taylan, Christoph Menzel, Uwe Trieschmann.:
Nierenersatztherapie in der pädiatrischen Intensivmedizin
in: B.W. Böttiger, W. Kuckelt (Hrsg.) Jahrbuch Intensivmedizin 2020.
Pabst. Hardcover ISBN 978-3-95853-581-7. eBook ISBN 978-3-95853-582-4