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Psychologie & Gesellschaftskritik, 2023.47:213-248
Dimensionen der Raumwahrnehmung – eine relationale Analyse in Vierteln im Gentrifizierungsprozess
Im Zuge von Gentrifizierungsprozessen kommt es in Nachbarschaften zu einer Koexistenz alteingesessener und neuzugezogener Bewohner*innen. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob sich innerhalb dieser Personengruppen kollektive Muster der Raumwahrnehmung feststellen lassen, um daraus Rückschlüsse über divergierende Raumbedürfnisse und -aneignungspraktiken sowie mögliche Tendenzen kultureller Verdrängung zu ziehen. Anhand von Daten der 5. Welle des Kölner Wohnungspanels aus dem Jahr 2022 (N=915) werden Raumwahrnehmungen und -bewertungen der Bewohner*innen zweier Kölner Gentrifizierungsgebiete mithilfe der multiplen Korrespondenzanalyse in einen zweidimensionalen Raum projiziert. Durch die Verortung soziodemographischer Merkmale in diesem ›Raum der Raumwahrnehmungen‹ kann gezeigt werden, dass langjährige Bewohner*innen ihre Nachbarschaft primär anhand sozialer Merkmale charakterisieren, während Neuzugezogene baulich-infrastrukturelle Elemente priorisieren. Baulich-infrastrukturelle Anpassung an die Bedürfnisse der Neuzugezogenen werden in beiden Nachbarschaften als konfliktives Moment ermittelt, das die Alteingesessenen von den Neuzugezogenen trennt und als Ausdruck kultureller Verdrängung interpretiert wird.
DOI-Nr: 10.2440/007-0003
09-11-2023