Für Glücksspielanbieter erweist sich der Vertriebsweg Internet als zunehmend attraktiv. Dies gilt insbesondere für Onlinecasinos. Ihr Anteil am Gesamtmarkt liegt sogar noch vor den Onlinesportwetten. Onlinecasinos erwirtschafteten im Jahr 2017 mit einem geschätzten Bruttospielertrag (BSE) von 1,76 Mrd. Euro – nach 1,29 Mrd. Euro im Jahr 2016 – den höchsten Ertrag, gefolgt von Sport- und Pferdewetten mit 1,02 Mrd. Euro. Für alle Glücksspiele gilt: Sie sind grundsätzlich so konstruiert, dass der Gewinner immer der Anbieter ist und der Großteil der Umsätze mit problematischen oder süchtigen Glücksspieler/-innen gemacht wird. Das gilt auch für Onlinecasinospiele. „Suchtexperten sind sich einig, dass die Gefährdung durch Onlinecasinospiele besonders hoch ist. Als entscheidende Faktoren werden die Verfügbarkeit sieben Tage die Woche rund um die Uhr, schnelle Spielformen, unkomplizierte und nahezu unbegrenzte Einzahlmöglichkeiten und die unauffällige Teilnahmemöglichkeit, beispielsweise vom Handy oder während der Arbeitszeit, genannt. Daher bedürfen Onlinecasinospiele einer strengen Regulierung“, erläutert Ilona Füchtenschnieder, Vorsitzende des Fachverbands Glücksspielsucht e.V. (FAGS), anlässlich der Präsentation des DHS Jahrbuchs Sucht 2019. ...