"Bei der interventionellen Rekanalisation mittels ultraschall-gestützter lokaler Lyse (EKOS) handelt es sich um ein Kathetersystem, das über die venösen Leistengefäße durch das rechte Herz in die Pulmonalarterien eingebracht wird. Hier kann zunächst durch eine Pulmonalis-Angiographie (Darstellung der Pulmonalarterie mit Kontrastmittel unter Durchleuchtung) die genaue Lokalisation und Ausdehnung des Thrombus bestimmt werden, um dann anschließend das EKOS-System einzubringen.
Dieses System besteht aus zwei Teilen. Der äußere Katheter hat diverse seitliche Löcher, durch die das Lyse-Medikament (hier Alteplase) kontinuierlich und direkt in den Thrombus eingebracht werden kann. In den Katheter wird dann in einem zweiten Schritt die Ultraschall-Einheit eingebracht, die die Ultraschall-Impulse abgibt, um die Struktur des Thrombus aufzulockern und eine bessere Wirksamkeit der Lyse zu erzielen. ...
Das Risiko bei allen kathetergestützten Lyse- oder Embolektomieverfahren ist die Perforation der Pulmonalarterien. Dies ist insgesamt sehr selten und kann zu Perikardtamponade und lebensbedrohlichen Hämoptysen führen. Weitere Komplikationen beinhalten Blutungs- und Infektprobleme, Kreislaufstillstand" - evtl. mit tödlichen Folgen.
Die Autoren formulieren als Fazit: "Nicht jede Lungenarterienembolie geht mit einem konstanten Mortalitätsrisiko einher. Eine Risikostratifizierung ist zur Therapieauswahl essenziell. Eine lokale Lyse ist eine technisch gut durchführbare schnelle und sichere Therapieoption bei Patienten mit intermediär-hohem Mortalitätsrisiko zur Senkung der Rechtsherzbelastung. Das Pulmonary Embolism Response Team soll als zentraler Ansprechpartner dienen und multidisziplinär Kompetenz zusammenbringen, um zeitnah kritische Therapien für Patienten mit Lungenarterienembolie zu ermöglichen."