Laut Zahlen des Krebsregisters erkrankt jede Zwanzigste und jeder Siebzehnte
im Laufe seines Lebens an Darmkrebs. Er entwickelt sich in ungefähr 90
Prozent der Fälle aus zunächst gutartigen Polypen der Darmschleimhaut. Im
Regelfall wachsen diese langsam über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren und
verursachen keinerlei Symptome. Deswegen ist die Koloskopie und das damit
verbundene Abtragen von Darmpolypen eine der wenigen Vorsorgeuntersuchungen,
die Krebs verhindern können.
Seit dem 1. Juli 2019 hat sich das Verfahren zur Darmkrebsvorsorge
verändert. Gesetzlich Krankenversicherte werden ab dem 50. Lebensjahr nun
aktiv zur Koloskopie eingeladen. „Wir freuen uns, dass seither die Zahl der
Koloskopien 2019 im Vergleich zu 2018 um 25 Prozent gestiegen ist.
Gleichzeitig sinkt die Zahl der Darmkrebs-Neuerkrankungen. Das zeigt, dass
wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Dr. med. Ullrich Tappe,
Niedergelassener Gastroenterologe und DGVS-Experte. „Gleichzeitig gibt es
immer noch Raum für Verbesserungen: Die Zahl derjenigen, die an Darmkrebs
sterben, könnte deutlich niedriger sein, würden die Vorstufen und frühe
Erkrankungs-Stadien rechtzeitig erkannt“, so Tappe weiter.
Doch warum wird die Vorsorge-Koloskopie nicht von mehr Menschen in Anspruch
genommen? Dr. med. Dietrich Hüppe, Niedergelassener Gastroenterologe und
DGVS-Experte, sieht hier noch Verbesserungspotenzial auf mehreren Ebenen. So
sollte das Einladungsverfahren der gesetzlichen Krankenkassen durch ein
Erinnerungsschreiben ergänzt werden. „Wurde die Untersuchung nicht
wahrgenommen, vergehen sonst fünf weitere Jahre bis zur nächsten Einladung.“
Weiteres Verbesserungspotenzial sieht Hüppe bei der Aufklärung selbst. Diese
sollte alle Zielgruppen adressieren. Das ist seiner Meinung nach mit der
bislang verfügbaren 18-seitigen und sehr textlastigen Broschüre nicht
gegeben. „Diese könnte auf viele abschreckend wirken.“
Sorge bereitet Hüppe auch die in der ersten Welle der Pandemie im Jahr 2020
zurückgegangene Nachfrage nach Koloskopien. „Viele Patienten haben uns
erklärt, dass Sie Angst vor einer Ansteckung in der Praxis hätten.“ Er
beruhigt: „In den Kliniken und Praxen greifen strenge Hygienekonzepte, wie
Corona-Testungen bei der Aufnahme, Isolierung von Risikopatienten und
umfassende Quarantäneregeln. Dazu kommen regelmäßige Testungen von Personal
und Patienten. Für Patienten besteht bei einer Koloskopie kein erhöhtes
Risiko, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren. Das Risiko, dass ein Tumor
im Frühstadium wegen einer unterlassenen Vorsorge übersehen wird, ist viel
größer.“
Laut Zahlen des Krebsregisters erkrankt jede Zwanzigste und jeder Siebzehnte
im Laufe seines Lebens an Darmkrebs. Er entwickelt sich in ungefähr 90
Prozent der Fälle aus zunächst gutartigen Polypen der Darmschleimhaut. Im
Regelfall wachsen diese langsam über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren und
verursachen keinerlei Symptome. Deswegen ist die Koloskopie und das damit
verbundene Abtragen von Darmpolypen eine der wenigen Vorsorgeuntersuchungen,
die Krebs verhindern können.
Seit dem 1. Juli 2019 hat sich das Verfahren zur Darmkrebsvorsorge
verändert. Gesetzlich Krankenversicherte werden ab dem 50. Lebensjahr nun
aktiv zur Koloskopie eingeladen. „Wir freuen uns, dass seither die Zahl der
Koloskopien 2019 im Vergleich zu 2018 um 25 Prozent gestiegen ist.
Gleichzeitig sinkt die Zahl der Darmkrebs-Neuerkrankungen. Das zeigt, dass
wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Dr. med. Ullrich Tappe,
Niedergelassener Gastroenterologe und DGVS-Experte. „Gleichzeitig gibt es
immer noch Raum für Verbesserungen: Die Zahl derjenigen, die an Darmkrebs
sterben, könnte deutlich niedriger sein, würden die Vorstufen und frühe
Erkrankungs-Stadien rechtzeitig erkannt“, so Tappe weiter.
Doch warum wird die Vorsorge-Koloskopie nicht von mehr Menschen in Anspruch
genommen? Dr. med. Dietrich Hüppe, Niedergelassener Gastroenterologe und
DGVS-Experte, sieht hier noch Verbesserungspotenzial auf mehreren Ebenen. So
sollte das Einladungsverfahren der gesetzlichen Krankenkassen durch ein
Erinnerungsschreiben ergänzt werden. „Wurde die Untersuchung nicht
wahrgenommen, vergehen sonst fünf weitere Jahre bis zur nächsten Einladung.“
Weiteres Verbesserungspotenzial sieht Hüppe bei der Aufklärung selbst. Diese
sollte alle Zielgruppen adressieren. Das ist seiner Meinung nach mit der
bislang verfügbaren 18-seitigen und sehr textlastigen Broschüre nicht
gegeben. „Diese könnte auf viele abschreckend wirken.“
Sorge bereitet Hüppe auch die in der ersten Welle der Pandemie im Jahr 2020
zurückgegangene Nachfrage nach Koloskopien. „Viele Patienten haben uns
erklärt, dass Sie Angst vor einer Ansteckung in der Praxis hätten.“ Er
beruhigt: „In den Kliniken und Praxen greifen strenge Hygienekonzepte, wie
Corona-Testungen bei der Aufnahme, Isolierung von Risikopatienten und
umfassende Quarantäneregeln. Dazu kommen regelmäßige Testungen von Personal
und Patienten. Für Patienten besteht bei einer Koloskopie kein erhöhtes
Risiko, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren. Das Risiko, dass ein Tumor
im Frühstadium wegen einer unterlassenen Vorsorge übersehen wird, ist viel
größer.“
Quellen:
https://www.darmkrebs.de/ueberblick/was-ist-darmkrebs/wie-entsteht-darmkrebs
*
https://www.zi.de/presse/presseinformationen/10-juli-2020
Literatur zum Thema
Delbrück, Hermann (Hrsg.) Darmkrebs vermeiden
pabst, 2015, 268 Seiten, ISBN 978-3-95853-093-5, PDF: 978-3-95853-094-2