Die Untersuchung analysiert den Medikationsplan von 375 Patienten: Bei 167 (44,5%) wurde mindestens eine unzulässige Medikation gefunden. Von allen 351 verordneten Substanzen wurden 78 (22,2%) mindestens einmal in potenziell inadäquater Weise verordnet. Die häufigsten Verordnungsfehler sieht die Studie bei Herz-Kreislauf-Medikamenten, Diuretika und nichtsteroidalen Antirheumatika. Hinzu kommen Antihypertensiva, antientzündliche und antirheumatische Produkte,, Mineraliensupplemente, Calciumantagonisten u.a.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion sind sind die Verstoffwechslung und Ausscheidung der Pharmaka verändert. Eine Polypharmazie steigert daher u.U. die Risiken für unerwünschte Nebenwirkungen, Krankenhausaufenthalte und Sterblichkeit. Daher empfehlen die Studienautoren: Das gezielte Absetzen von Medikamenten, die gezielte Verordnung und die Überwachung der Verordnungen können die therapeutischen Ergebnisse oft deutlich verbessern.
N. Lüthke et al.: Potenziell inadäquate Medikation bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung sowie älteren Patienten. In: Nieren- und Hochdruckkrankheiten 7/2022