Die Immunsuppression steigert immer die Infektionsrisiken, v.a. im Harnweg. Vor allem im frühen Verlauf nach der Transplantation kommt es neben Neuinfektionen auch zur Reaktivierung chronischer Infekte aus dem Empfänger oder Spender. Vietinghoff beschreibt speziell Pneumocystis jirovecii, Cytomegalie-Viren, Polyoma-Viren, Epstein-Barr-Viren, Papilloma-Viren; letztere führen häufig zur Warzenbildung.
Dirrhoe gehört zu den häufigsten und lästigsten Beschwerden Nierentransplantierter - verursacht durch Infektionen oder durch ein Immunsuppressivum. Ein Post-Transplant-Diabetes kann durch hochdosierte Steroide und Tacrolimus ausgelöst werden, in selteneren Fällen durch Cyclosporin A.
Typisch bei Langzeittransplantierten ist Hautkrebs, insbesondere Plattenepithelkarzinome und Basaliome. Häufig sind Malignome der Nieren, v.a. der in situ verbliebenen Eigennieren, seltener auch der Transplantatniere und der ableitenden Harnwege. Neben der onkologischen Therapie muss immer auch eine Änderung - zumindest Verminderung - der Immunsuppression in Betracht gezogen werden, empfiehlt Vietinghoff.