Die Traditionelle Chinesische Medizin betrachtet Körper, Psyche und Umwelt immer in einem Kontext und vertritt damit den modernen biopsychosozialen Ansatz. Ihre evidenten medizinischen Erfolge verdankt die Qigong-Therapie in erster Linie, indem Betroffene zur Selbstkultivierung und Selbstübungen angeleitet werden. "Die Qigong-Therapie fokussiert auf eine Verbesserung der gesamten Funktion des vollständigen Geist-Körper-Komplexes sowie auf eine Erhöhung des Gesundheitsniveaus und des Wohlbefindens. Holismus, eines der Merkmale der traditionellen chinesischen Medizin, wird in der Qigong-Therapie in stärkerem Maß betont. Während verschiedene Qigong-Formen spezifische Behandlungswirkungen auf konkrete Erkrankungen und auf den speziellen Ort der Erkrankung ausüben können, basieren die funktionellen Mechanismen der Qigong-Behandlung auf einer Philosophie des Holismus. In erster Linie fokussiert Qigong nicht auf die Linderung lokaler Symptome, sondern auf die Stärkung des ganzen Menschen - und damit gleichzeitig die Linderung lokaler Symptome."
Liu und Neumann beschreiben als Anwendungsbeispiele unterschiedlichste Indikationen: Hypertonie, Koronare Herzkrankheit, Gastritis, Chronische Lebererkrankungen, Diabetes Mellitus, Adipositas, Menopausales Syndrom, Chronisches Müdigkeitssyndrom, Insomnie, Maligne Erkrankungen, Schmerzerkrankungen, Zervikale Spondolyse, Myopie, Depression.