Qigong-Praxis zielt darauf ab, "einen bestimmten psychophysiologischen Zustand des Seins hervorzurufen und ist insofern umfassender als eine Psychotherapie. Qigong bedeutet eine Fertigkeit, Geist- und Körperübungen so zu harmonisieren, dass die drei bewussten Regulationen von Körper, Atmung und Geist zu einer Einheit integriert werden." Damit ist "Qigong eine einzigartige Therapie, welche Krankheiten nicht durch Beseitigung pathogener Faktoren, sondern durch Unterstützung der positiven Energie heilt. Ist die positive Energie stark genug, werden die pathogenen Faktoren zurückgedrängt - ohne medikamentöse oder sonstige Nebenwirkungen."
Die Qigong-Lehre basiert "auf der dialektischen Einheit des Geistes und des Materiellen, des Ganzen und des Einzelnen, des Subjektiven und des Objektiven, des Intrapersonalen und des Interpersonalen." Damit geht das Qigong-Verständnis noch deutlich über den biopsychosozialen Ansatz der modernen westlichen Medizin und Psychologie hinaus.
So wirksam Qigong - als Philosophie wie als "Medizin" - bei originalgetreuer Anwendung ist, so hoch sind die Risiken bei falscher Indikationsstellung oder Umsetzung. In chinesischen Kliniken sind Abteilungen darauf spezialisiert, Folgen von Qigong-Behandlungsfehlern zu therapieren. Erfolgreiche Qigong-Meister benötigen eine hohe menschliche Reifung und eine anspruchsvolle, intensive Ausbildung.
In "Chinesisches Medizin-Qigong" Band 2. schildern Liu und Neumann positive konkrete Anwendungsbeispiele: Hypertonie, Koronare Herzkrankheit, Gastritis, chronische Lebererkrankungen, Diabetes Mellitus, Adipositas, Menopausales Syndrom, Chronisches Müdigkeitssyndrom, Insomnie, Tumore, Rückenschmerzen, Zervikale Spondylose, Myopie, Depression u.a.
Tianjun Liu, Willi Neumann: Chinesisches Medizin-Qigong
Band 1: Grundlagen, 470 Seiten, Paperback ISBN 978-3-95853-492-6. eBook ISBN 978-3-95853-493-3
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Band 2: Praxis, 312 Seiten, Paperback ISBN 978-3-95853-494-0, e.Book ISBN 978-3-95853-495-7
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